Kahle Äste und ein rosafarbener Himmel. Jemand hat Luftballons in Form von Herzen an Zweige gebunden. Das Bild spricht verschiedene Sehnsuchtsmotive an. Da ist ein Sonnenuntergang. Wer kennt nicht das Gefühl, das sich einstellt, wenn die Augen mitverfolgen, wie die Sonne sich dem Horizont nähert und damit das Licht Stück für Stück schwindet? Ein Tag geht zu Ende. In Gedichten und Literatur wird diese Beobachtung immer wieder zur Metapher für die Zeit, die vergeht. Oder das Leben auf dieser Erde, das hier nicht ewig währt. „O Ewigkeit, so schöne, mein Herz an dich gewöhne, mein Heim ist nicht in dieser Zeit.“ (Gerhard Tersteegen).
So wie der vergehende Tag die Frage aufwirft, wann das Licht wiederkommt, so lassen kahle Äste die Gedanken in die Zukunft wandern mit der Erwartung von neuem, frischem Grün an den Ästen und den wiederkommenden Frühling.
Die Sehnsucht, die Leichtigkeit, die Erfüllung, der Verlust, das Loslassen und das Bewahren. Hat in unseren Gedanken alles einen guten Platz gefunden?
Neben diesen Bildern der Natur verleihen die an die Äste gebundenen Luftballons in Herzform einen ganz eigenen Reiz, öffnen und weiten den Horizont. Wie findet die Liebe ihren Platz in Zeit und Ewigkeit? Findet die Liebe ihren Platz? Menschenliebe? Gottesliebe?
Menschenliebe findet ihren Platz über die Zeiten hinweg: Die Liebe bleibt. Manchmal über die Zeiten hinweg: bleibt in den Enkelkindern; oder taucht wieder auf, beim Anblick der Kinder: in dieser Geste, diesem Hochziehen der Augenbraue beim Diskutieren– ist das nicht vom Vater auf den Sohn, von der Mutter auf die Tochter übergegangen? Auf einmal kommt dir selbst der Streit schön vor, weil du erinnert wirst. „Die Liebe bleibt, wenn alles geht, weil sie das Leben überlebt.“, hat Peter Maffay gesungen.
Gottesliebe findet ihren Platz über die Zeiten hinweg und führt uns mit Jesus über alles Irdische, Vergängliche hinaus:
Christus spricht: „Und das ist der Wille dessen, der mich beauftragt hat: Ich soll keinen von denen verlieren, die er mir anvertraut hat. Vielmehr soll ich sie alle am letzten Tag vom Tod erwecken. Denn das ist der Wille meines Vaters: Alle, die den Sohn sehen und an ihn glauben, werden das ewige Leben erhalten. Am letzten Tag werde ich sie vom Tod erwecken.“ (Johannesevangelium Kapitel 6, Vers 39f.).
Im Vertrauen auf Gottes Liebe haben wir unserer Verstorbenen des vergangenen Kirchenjahres gedacht:
Herrn Paul Kraft
Herrn Fritz Mühlberger
Herrn Günther Zwanzger
Herrn Gerhard Lunz
Herrn Gerhard Grau
Herrn Marian Sypien
Herrn Erich Ebert
Frau Rosina Prechtel
Frau Anna Lunz
Frau Anna Maria Sichestiel
Herrn Andreas Haberstumpf
Herrn Wilhelm Prechtel
Herrn Rainer Bruckmann
Herrn Walter Löscher
Frau Hedwig Schwandner
Herrn Ulli Rubick
Herrn Martin Löblein
Frau Luise Abl
Frau Betty Burda
Frau Ortrud Welß
Gott beschenke sie in seiner Gnade und Barmherzigkeit, worauf sie im Glauben vertraut haben.
Pfarrerin I. Weimann